Carrapateira

Nachdem ich irgendwie fast zwei Jahre lang keinen Urlaub hatte, haben Johnny und ich Ende Februar/Anfang März eine Reise durch Frankreich, Spanien und Portugal gemacht.

Genau genommen war es kein reiner Urlaub, sondern ein Errand – der sich zeitweise auch noch wie ein Fool’s Errand angefühlt hat – weil wir das Auto einer Bekannten ans südwestlichste Ende von Europa gebracht haben.

Aber es war auch ein Urlaub; weil wir zusammen waren, weil wir nach Eindrücken und Erfahrungen suchen konnten, die neu und spannend für uns waren, weil wir über 2800km im Auto und mehrere Tage im Zug hinweg viel Zeit für gemeinsames Musik- und Hörbuchhören hatten, weil wir Kaffee- und Croissantpausen gemacht haben, wann und wo wir wollten.

Auf unseren ersten Etappen habe ich mich nicht besonders engagiert nach Postkarten umgesehen – unter anderem, weil ich schon in Les Landes (FR) und in San Sbastián (ES) war und lieber Motive verschicken wollte, die für mich selbst auch neu waren. Aber in Carceres (ES), Évora, Sagres und Lagos (PT) haben wir uns nicht besonders ausgiebig an touristisch kommerzialisierten Orten aufgehalten und kaum Postkarten gesehen. Nachdem wir in Córdoba (ES) nicht nur wenig Postkarten zum Verkauf entdeckt haben und für diese Reise genug von engen Krimskramsgeschäften hatten, haben wir in Zaragoza (ES) eine Papelería aufgesucht und ein paar Bögen dickes Papier und sechs Textmarker gekauft. (Die siebte Farbe, die man unten in meinem Skizzenbuch sieht, ist das Hellviolett, mit dem ich den Entwurf dann Zuhause noch um die Wolken ergänzt habe.)

Im Café und im Zug nebeneinander zu sitzen und gemeinsam zu zeichnen ist pures, sonniges Glück für mich. Und es hat sicher zumindest einige Stunden unserer Interrail-Rückreise davor bewahrt, so frustrierend zu sein wie die letzten Stunden in den Fängen der deutschen Bahn!

Ich habe mehrere Entwürfe und Bilder gemacht, von denen drei diese Ansicht über die portugiesische Steilküste zeigen:

Das dritte Bild habe ich einige Wochen nach dem Urlaub als überdimensionierte Geburtstagskarte für meinen Großvater gemalt, der das Meer liebt, und in meiner Vorstellung eher jemand für ruhige Farben ist – zwei Wochen später wünschte ich, dass ich mehr Zeit für die Wellen gehabt hätte, aber dafür find ich die Steilküste und die kleinen Pflanzen im Vordergrund ziemlich gut.

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